Neues aus dem Ausland am Freitag

Foto: Pixabay/Photomat
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Olympia-Starterin Brandl holt Gold bei Taekwondo-EM

BELGRAD: Lorena Brandl hat bei der Taekwondo-Europameisterschaft in Belgrad die Goldmedaille gewonnen. Die 26-Jährige setzte sich im Finale der Gewichtsklasse über 73 Kilogramm am Freitag gegen die Türkin Nafia Kus Aydin durch. Brandl ist aktuell die größte Hoffnungsträgerin im deutschen Taekwondo-Team und als einzige Athletin für die Olympischen Sommerspiele in Paris vom 26. Juli bis 11. August qualifiziert.

Bei der EM in Serbien sorgte sie für die insgesamt dritte deutsche Medaille. Yanna Schneider (bis 73 Kilogramm) und Supharada Kisskalt (bis 49 Kilogramm) hatten zuvor jeweils Bronze geholt. Die Titelkämpfe in Serbien laufen noch bis einschließlich Sonntag.


Dutzende Tote nach Fluten in Nordafghanistan

KABUL: In den nordafghanischen Provinzen Badachschan und Baghlan sind bei erneuten Fluten dutzende Menschen ums Leben gekommen. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Bachtar am späten Freitagabend (Ortszeit). Der afghanische Nachrichtensender Tolonews meldete mit Verweis auf die lokale Katastrophenschutzbehörde 50 Tote. Zahlreiche Menschen würden vermisst. Ein von Tolonews verbreitetes Video zeigt eine überschwemmte Ortschaft und zahlreiche Trümmer, die im reißenden Wasser treiben.

Seit einiger Zeit wird Afghanistan immer wieder von Fluten heimgesucht. Erst Anfang dieser Woche gab es nach starken Regenfällen in Teilen des Landes Todesfälle und Zerstörungen. Im vergangenen Monat kamen bei Fluten mindestens 70 Menschen ums Leben.

Extreme Wetterereignisse wie Fluten oder Dürren nehmen in Afghanistan zu. Experten machen dafür die Klimakrise verantwortlich. Nach Jahrzehnten von Kriegen und Konflikten hat das Land kaum Mittel, die Folgen des Klimawandels abzumildern.


Indien: Oppositioneller kommt während Wahl zeitweise aus U-Haft frei

NEU-DELHI: Ein beliebter Oppositionspolitiker ist während der Parlamentswahl in Indien auf Kaution aus der Untersuchungshaft freigelassen worden ? allerdings nur vorübergehend. Zum Ende der sechs Wochen dauernden Wahl und vor der Verkündigung der Resultate Anfang Juni müsse der Regierungschef der Metropolregion Delhi, Arvind Kejriwal seine U-Haft wieder antreten, teilte das höchste Gericht in der Hauptstadt Neu-Delhi am Freitag mit.

Kejriwal wurde im März kurz vor Beginn der Wahl wegen Korruptionsverdachts von einer Behörde festgenommen, die Finanzdelikte verfolgt. Er wies die Vorwürfe zurück und warf der Bharatiya Janata Party (BJP) von Premierminister Narendra Modi stattdessen Machtmissbrauch vor, um gezielt gegen die Opposition vorzugehen. Die Regierungspartei bestreitet dies jedoch.

Kejriwals Festnahme hat die Frage aufgeworfen, wie es um die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt mit ihren 1,4 Milliarden Einwohnern steht. Die Regierung agiert dort zunehmend autoritär. Vom Auswärtigen Amt hieß es im März bei der Regierungspressekonferenz, dass «Herr Kejriwal Anspruch auf ein faires, unvoreingenommenes Verfahren» habe. Dies hatte einen Nerv getroffen und das Außenministerium in Neu-Delhi bestellte daraufhin den deutschen Vize-Botschafter ein.


Mehrere Tote bei Busunglück in St. Petersburg

ST. PETERSBURG: Bei einem schweren Busunglück im Zentrum der russischen Ostseemetropole St. Petersburg sind am Freitag mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Zunächst hatten die Behörden nach Angaben der Staatsagentur Tass von drei Toten und vier «klinisch toten» Insassen des Busses, der in einen Fluss gestürzt war, gesprochen. Zwei weitere Fahrgäste wurden schwer verletzt aus dem Wrack in dem Fluss Mojka geborgen. Insgesamt seien rund 20 Menschen an Bord gewesen.

Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler hatte der Fahrer aus noch ungeklärten Gründen die Kontrolle über den Bus verloren. Auf einem auf der Plattform X veröffentlichten Video ist zu sehen, wie ein Kleinbus beim Einbiegen auf eine Brücke zunächst in den Gegenverkehr gerät und anschließend über das Brückengeländer in das Wasser stürzt.

Taucher setzten schweres Gerät ein, um den gesunkenen Bus zu heben. Nach Angaben der Behörden war das Busunternehmen in den vergangenen zwei Jahren bereits 23-mal wegen verschiedener Verstöße und Unzulänglichkeiten mit Geldstrafen belegt worden. Der Fahrer des Busses sei vorläufig festgenommen worden, hieß es.


Sportlehrer filmte jahrelang Mädchen in Umkleidekabine

STOCKHOLM: Ein Sportlehrer soll in Schweden über mehrere Jahre hinweg mit seinem Handy heimlich Grundschülerinnen in der Umkleidekabine gefilmt haben. Dafür hat das Stockholmer Bezirksgericht ihn am Freitag zu einer Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt. Die Mädchen sollen nach Angaben des Gerichts zwischen fünf und zehn Jahren alt gewesen sein, als der Lehrer sie filmte, während sie sich umzogen.

Der 47-Jährige wird wegen Kinderpornografie-Delikten in mehreren Fällen, sexueller Belästigung und Fotografie, die die Privatsphäre anderer verletzt, verurteilt. Außerdem muss er 110 Mädchen Schadenersatz zahlen. Der Mann habe die Verbrechen «im Wesentlichen gestanden», hieß es in der Mitteilung des Gerichts.

Der Sportlehrer soll die Mädchen Berichten des Rundfunksenders SVT zufolge zwischen 2019 und 2022 an einer renommierten schwedischen Schule gefilmt haben. Jahre zuvor soll der Mann laut SVT schon mehrfach wegen unangemessenen Verhaltens aufgefallen und an eine andere Schule versetzt worden sein.


Inzwischen neun Tote nach Gebäudeeinsturz

KAPSTADT: Die Zahl der Bauarbeiter, die nach dem Einsturz eines mehrstöckigen Gebäudes in der südafrikanischen Stadt George ums Leben kamen, ist am Freitagmorgen auf neun gestiegen.

Noch immer werden mehr als 40 Menschen unter den Trümmern vermutet, das am Montagnachmittag aus bisher ungeklärter Ursache einstürzte. Nach Angaben von Rettungskräften wurden bislang 37 Menschen gerettet und in Krankenhäuser gebracht. Präsident Cyril Ramaphosa ließ eine genaue Untersuchung des Vorfalls einleiten. Zum Zeitpunkt des Unglücks sollen sich mehr als 80 Arbeiter auf der Baustelle befunden haben. Anfang der Woche waren Rettungskräfte zunächst von etwa 40 Arbeitern ausgegangen.


Mutmaßlicher Autoschütze in Frankfurt gefasst

FRANKFURT AM MAIN: Ein Mann, der in Belgrad mehrfach aus seinem Auto geschossen und einen Menschen dabei schwer verletzt haben soll, wurde am Flughafen Frankfurt gefasst.

Ein Mann, nach dem international gefahndet worden ist, weil er in Belgrad aus einem Auto heraus Schüsse abgefeuert haben soll, ist am Frankfurter Flughafen festgenommen worden. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, soll der 26-Jährige im Dezember 2023 in der serbischen Hauptstadt Belgrad aus seinem Auto mehrere Schüsse auf einen anderen Menschen abgefeuert haben, wobei dieser schwer verletzt wurde. Der 26-jährige Serbe kam demnach in einem Flugzeug aus Kroatien nach Frankfurt am Main und wurde dort am Donnerstag von Beamten gefasst. Nach der Tat war der Mann von den serbischen Behörden wegen versuchten Totschlags international gesucht worden. Am Freitag wurde er dem Amtsgericht Frankfurt am Main vorgeführt. In Serbien drohen ihm bis zu 15 Jahre Haft.


Frau in London mitten am Tag erstochen

LONDON: Mitten am Tag ist eine Frau auf einer Straße in London erstochen worden. Die Polizei nahm einen 22-Jährigen unter Mordverdacht fest, wie die Metropolitan Police mitteilte. Zum möglichen Motiv machte die Behörde zunächst keine Angaben.

Die Zeitung «Times» zitierte am Freitag eine Augenzeugin, der Mann habe am Donnerstag die Handtasche der Frau stehlen wollen. Der Täter habe an der Tasche gezerrt, die Frau, die zwischen 60 und 70 Jahre alt gewesen sein soll, habe die Tasche aber festgehalten. Daraufhin habe der Mann drei Mal auf sie eingestochen, sagte die Augenzeugin.

Rettungskräfte versorgten das Opfer, dennoch starb die Frau an ihren Verletzungen. Der mutmaßliche Täter wurde bald darauf etwa einen Kilometer vom Tatort im Nordwesten der britischen Hauptstadt entfernt festgenommen.

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